
von Dr. med. Konstantin Wagner
02.06.2024
Wechseljahre - die Basics
In diesem Beitrag möchte ich dir die wichtigsten Grundlagen zu den Wechseljahren näherbringen. Diese natürliche Lebensphase geht mit vielen Veränderungen einher. Hier erfährst du alles Wichtige über Symptome, Ursachen und mögliche Behandlungsoptionen.
Was sind die Wechseljahre?
Die Wechseljahre sind ein Zeitraum, in dem die Frau von der fruchtbaren Phase ihres Lebens in die unfruchtbare Phase eintritt. Diese Phase nennt man auch Perimenopause und sie beginnt früher als gedacht. Mit Ende des 30. Lebensjahr und Anfang 40 stellen sich die ersten Veränderungen ein. Das Ausbleiben der Menstruation für mindestens 12 Monate kennzeichnet die so genannte Menopause und wird fälschlicherweise oft mit dem Beginn der Wechseljahre verwechselt.

Phasen der Wechseljahre
Die Wechseljahre lassen sich in drei Hauptphasen unterteilen:
Prämenopause: Diese Phase beginnt mit etwa 40 - 45 Jahren. Das Progesteron im Blut sinkt ab, Östrogen bleibt noch weitestgehend konstant, eine Östrogendominanz entsteht.
Menopause: Dies ist der Zeitpunkt deiner letzten Menstruation. Offiziell wird die Menopause diagnostiziert, wenn du 12 Monate lang keine Periode hattest.
Postmenopause: Diese Phase beginnt nach der Menopause und geht nach etwa 10-14 Jahren in das Senium über. Die Symptome der Wechseljahre können in den ersten Jahren nach der Menopause weiter bestehen, nehmen aber meist mit der Zeit ab.
Perimenopause: Diese Phase beschreibt den Zeitraum um die Prämeno-, Meno- und Postmenopause. Sie beginnt mit ca. 45 - 50 Jahren und dauert von etwa vier Jahren vor bis zu einem Jahr nach der Menopause.
Symptome der Wechseljahre
Die Symptome der Wechseljahre können sehr unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Hitzewallungen und Schweißausbrüche: Plötzliche Hitzegefühle, oft begleitet von starkem Schwitzen. Hitzewallungen in der Nacht, die deinen Schlaf stören können.
- Schlafstörungen: Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen.
- Stimmungsschwankungen: Reizbarkeit, Depressionen oder Angstzustände.
- Trockene Haut und Schleimhäute: Besonders im vaginalen Bereich, was beim Geschlechtsverkehr unangenehm sein kann. Aber auch Augen, Gelenke, Darm und Haut sind betroffen.
- Libidoverlust: Einhergehend mit den körperlichen und psychischen Veränderungen kommt es zum Libidoverlust.
- Gewichtszunahme: Veränderungen im Stoffwechsel können zu einer Gewichtszunahme führen.
Ursachen der Wechseljahre
Die Wechseljahre treten auf, weil deine Eierstöcke allmählich weniger Östrogen und Progesteron produzieren – die Hormone, die deinen Menstruationszyklus regulieren. Diese hormonellen Veränderungen führen zu den oben genannten Symptomen.
Behandlungsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Ansätze, um die Symptome der Wechseljahre zu lindern:
- Lebensstiländerungen: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf können die Symptome verbessern.
- Natürliche Heilmittel: Einige Frauen finden Erleichterung durch pflanzliche Präparate wie Traubensilberkerze oder Soja-Isoflavone.
- Nicht-hormonelle Medikamente: Antidepressiva und andere Medikamente können ebenfalls helfen.
- Hormonersatztherapie: Die Hormonersatztherapie (HRT) kann Hitzewallungen und andere Symptome lindern. Sie sollte jedoch individuell angepasst und regelmäßig überprüft werden. Sie birgt auch einige Risiken und ist nicht für jeden geeignet.
Fazit
Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben einer Frau, die mit vielen körperlichen und emotionalen Veränderungen einhergeht. Es ist wichtig, sich darüber zu informieren und bei Bedarf ärztliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Mit den richtigen Informationen und Behandlungsansätzen kannst du diese Lebensphase gesund und positiv gestalten.
Du bist unsicher, ob es bereits die Wechseljahre sind? In unserem Gratis WiSSEN-Bereich findest du eine kostenlose Checkliste zum Download als Selbsttest.
Dr. med. Konstantin Wagner
Hallo, ich heiße Konstantin und bin Facharzt für Gynäkologie und Geburtsmedizin. Nach meinem Medizinstudium in München habe ich von 2015 bis 2020 in einer maximalversorgenden Klinik in Kassel gearbeitet. Dort hatte ich es mit unzähligen spannenden Fällen zu tun, betreute hunderte Geburten und sammelte einen großen medizinischen Erfahrungsschatz. Seit 2020 widme ich mich der niedergelassenen Tätigkeit in meiner eigenen gynäkologischen Praxis in Kassel.
Im Kontakt mit meinen Patientinnen wurde mir bewusst, wie schwer es medizinischen Laien oft fällt, echte Fachinformationen von Mythen und Internet-Panikmache zu unterscheiden. Ich habe es mir daher zur Aufgabe gemacht, fundiertes Wissen zu meinen Fachgebieten zur Verfügung zu stellen – in verschiedensten Formaten sowie auf nachvollziehbare und kurzweilige Weise.